Fallstudie
Analyse der politischen Landschaft im Vorfeld der Landtagswahl für einen Unternehmensstandort
Die Situation:

Ein Produktionsunternehmen von Konsumgütern mit mehreren Standorten in Deutschland und einem Standort in Sachsen-Anhalt möchte sich auf die Landtagswahl und den Wahlkampf im kommenden Jahr sowie mögliche Wahlausgänge vorbereiten. Hintergrund ist die hohe Wählerpräferenz für die AfD mit einerseits deutlichem Widerspruch zu den Werten des Unternehmens, andererseits die erwartbare Affinität von Mitarbeiterschaft und Endkunden.
Darum geht’s:
Kunden, Partner und Dritte adressieren politische oder weltanschauliche Ansprüche. Jedwede politische Positionierung oder Nicht-Positionierung führt gerade bei Unternehmen mit hoher Publikumswirkung zu Rechtfertigungsdruck, der Druck zur Positionierung nimmt zu.
Eine professionelle Vorbereitung auf die kommenden Monate im Vorfeld der Landtagswahl einerseits und die Sensibilisierung von Unternehmensführung und relevanten Führungskräften zu potenziellen Ereignissen, Entwicklungen und geeigneten Verfahrensweisen andererseits schafft Souveränität und vor allem Spielräume ohne Hektik. Die Etablierung von bekannten Ansprechpartnern für verschiedene Fragestellungen im Unternehmen sorgt für einheitliche Positionen und Verhaltensweisen im Unternehmen.
Das haben wir realisiert:
- Erfassung aller Mandatsträger auf kommunaler, Landes-, Bundes- und europäischer Ebene im Bundesland mit relevantem geographischem oder inhaltlichem Bezug zum Unternehmen, Bewertung der jeweiligen politischen Haltung und Identifikation bzw. Ausschluss denkbarer inhaltlicher Anknüpfungspunkte
- Bewertung möglicher individuell oder politisch hervorgerufenen Risiken für Unternehmen und Standort
- Entwicklung oder Aktualisierung von Sprach- und Verfahrensregelungen zur Optimierung der Reaktion insbesondere mit Blick auf den Wahlkampf und den Umgang mit Kandidaten und Mandatsträgern
- Entwicklung von vier denkbaren Szenarien zum Wahlausgang und Herausarbeitung der jeweiligen konkreten Auswirkungen auf den Standort
- Empfehlungen zum Umgang mit bestehenden oder geplanten Veranstaltungsformaten des Unternehmens oder solchen, an denen Unternehmensvertreter teilnehmen
Das Resultat:
Neben der geplanten politischen Risikovorsorge wurde im Zuge der Analyse politischer Akteure deutlich, dass vielfältige, selbst niederschwellige Ansatzpunkte zu Mandatsträgern mit Blick auf strategische Ziele des Unternehmens ungenutzt blieben. Die strukturierte Analyse der politischen Landschaft der Region und des Bundeslandes versetzte die Geschäftsführung und die Standortleitung in die Lage, politische und Verwaltungskontakte strategisch einzuordnen und optimal zu nutzen.
Diejenigen Mitarbeitergruppen, die mit Anfragen politischer Akteure potenziell konfrontiert werden, wurden umfassend instruiert und auf notwendige Feinheiten im Umgang vorbereitet. Parallel wurde ein Rückmeldungsregime aufgebaut, um schnell und konkret auch auf riskante Anfragen reagieren zu können, und mögliche negative Auswirkungen auf das Unternehmen zu vermeiden.
Foto: Maheshkumar Painam auf Unsplash