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Konzeption und Durchführung eines Informations- und Beteiligungsverfahrens für ein neues Stadtquartier

Die Situation:

Stühle auf grauemn Untergrund warten auf Gäste Beteiligungsverfahren Dialog Projektentwicklung

In einer deutschen Großstadt soll auf einer rund 25 Hektar großen innerstädtischen Brachfläche ein neues Stadtquartier entstehen. Die Entwicklung soll über einen neuen Bebauungsplan geregelt werden.

Grundstückeigentümer und Stadt haben sich auf ein mehrstufiges städtebauliches Werkstattverfahren und einen Wettbewerb mit einem abschließenden Juryentscheid geeinigt.

Wichtig ist beiden, dass die Stadtgesellschaft permanent über den Verfahrensstand und -schritte informiert werden. Gleichzeitig sollen Vertreter der Stadtgesellschaft selbst aktiv Vorschläge zur Ausgestaltung einbringen können. In der betreffenden Großstadt gibt es eine aktive und in Teilen auch aktivistische politische und politiknahe Szene und gut organisierte Träger öffentlicher Belange, die sich gern und umfangreich zu Wort melden und in der Lage sind, sich in der eigenen Klientel schnell hörbare Unterstützung für die eigenen Anliegen zu organisieren.

Darum geht’s:

Es soll ein Bebauungsplan vom Stadtrat beschlossen werden, der sich an definierten Eckpunkten wie Wohnfläche und Nutzungsmix orientiert, gesamtgesellschaftlich breit getragen wird und für den Grundstückseigentümer finanziell und zeitlich umsetzbar ist Hierfür wurde als relevantes Risiko die bisher in der Großstadt durchgeführten Beteiligungs- und Informationsformate identifiziert, die Partikularinteressen vergleichsweise viel Raum und den entsprechenden Akteuren weit überproportionalen Einfluss gegeben haben.

Das haben wir realisiert:

  • Gezielte Einladung von Stakeholdern, die sich in vergleichbaren Projekten bisher nicht geäußert haben aber eine hohe Betroffenheit haben (bspw. benachbarte Sportvereine)
  • Entwicklung eines neuartigen Beteiligungskonzeptes aus Informationsformaten und gestuften Beteiligungsmöglichkeiten unter Einbeziehung bis dato ungehörter Teile der Stadtgesellschaft über repräsentative Einwohnerstichproben
  • Entwicklung und aktive Umsetzung eines Kommunikationskonzeptes mit dem Ziel einer umfassenden und breiten Bürgerinformationen unter Reduzierung der Abhängigkeit von klassischen Medien
  • Umsetzung von Veranstaltungen für direkte Bürgerinformation inkl. Veranstaltungsleitung
  • Konzeption und Redaktion einer Internetseite als zentrale Informationsplattform sowie Betreuung verschiedener Social Media Kanäle
  • Konzeption, Redaktion und Produktionssteuerung für erklärende Videoformate
  • Redaktion von Beiträgen für stadteigene Kommunikationskanäle
  • Organisatorische Betreuung einer mehrtägigen Städtebauwerkstatt mit internationalen Teilnehmern
  • Organisatorische Betreuung aller Sitzungen der Wettbewerbsjury
  • Aktive und regelmäßige Ansprache von politischen Akteuren zum jeweils aktuellen Stand und geplanten nächsten Schritten
  • Realisierung einer virtuellen Projektgeschäftsstelle für Bürgeranliegen und -fragen

Das Resultat:

Innerhalb der Bürgerbeteiligungsformate entstand ein offenes und reflektiertes Klima. Überzogene Einzelinteressen wurden über eine eigenständige Gruppendynamik innerhalb der Beteiligungsakteure ohne Zutun oder Eingriff von außen immer wieder korrigiert, so dass ausgewogene und gut umsetzbare Ergebnisse entstanden.

Überraschend oft bestand Einigkeit zwischen Bürgervertretern, Stadtverwaltung und Grundstückseigentümer, bspw. bei der Auswahl des städtebaulichen Entwurfes sowie seiner späteren Qualifizierung.

Im laufenden Verfahren wurde die Ausgestaltung von Informations- und Beteiligungsformaten häufig als beispielgebend und zukünftiger Maßstab gelobt. Für stadteigene Entwicklungen auf kommunalen Grundstücken wird mittlerweile ein ähnlich strukturiertes Verfahren mit vergleichbaren Formaten angewendet.

Foto: Manfred Madrigal auf Unsplash

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